In der Serie "The Mandalorian" gibt es eine Szene, in der eine lebende Tentakel-Suppe, präsentiert wird. Um meinen animatronischen Grogu in passender Umgebung zu filmen, habe ich die Suppe nachgebaut. Naja - nicht ganz so detailgetreu wie ich es sonst bei den animatronischen Figuren mache, sondern mit etwas mehr kĂźnstlerischer Freiheit đ.
Hier gibt es bereits ein kurzes Video der Suppe von der Maker Faire 2024 in Hannover:
Die Zutaten
Um eine lebende Tentakel-Suppe zuzubereiten, benĂśtigt man folgende Zutaten:
- 1x SuppenschĂźssel (3D-gedruckt)
- 1x JGY370 Getriebe-Motor fĂźr die Bewegung der Tentakel)
- 1x Ultraschall-Verdampfer damit die Suppe auch schĂśn heiĂ aussieht
- 3x Zahnräder, fßr die Tentakel (3D-gedruckt)
- Silikon zum GieĂen der Tentakel
- Silikon Kautschuk Farbe zum Einfärben der Tentakel
- ca. 40cm Messingdraht 3mm
- Klarlack fßr die Oberfläche der Suppe
- Ein paar M3 Schrauben
- Ein paar Gewindeeinsätze fßr die Schrauben
- Ein kleiner Mini-LĂźfter fĂźr den Dampf
Making-of-Videos
Die Suppe ich komplett live auf Twitch gebaut. Die Streams sind als Aufzeichnungen auf YouTube verfĂźgbar:
Der Aufbau
Alle Modelle in diesem Projekt (auĂer den einzelnen Tentakeln) sind 3D-gedruckt. Alle Modelle auĂer den Tentakeln sind mit OpenSCAD erstellt. Die Tentakelform stammt von Thingiverse und sind vom KĂźnstler ClayRade erstellt worden - Tentacles.
Die Tentakel
Leider habe ich kein 3D-Druck-Material bekommen, das weich genug wäre, um die Tentakel daraus herzustellen. Deshalb habe ich die Tentakel aus Silikon mit Shore Härte 10 gegossen. Dazu wird zuerst ein Tentakel ganz normal mit dem 3D-Drucker gedruckt. Dieses Tentakel wird dann mit Abformsilikon der Härte 20 abgegossen, so dass eine negative GieĂform entsteht. In diese Form kann dann das weiche Silikon gegossen werden. Die Farbe des Tentakels kann man dabei beim AnrĂźhren des Silikons durch Zugabe von Silikon Kautschuk Farbe bestimmen. Ich habe hier als Anlehnung an das Retro-Videospiel "Maniac Mansion - Day of the Tentacle" lila Silikon verwendet.
Drei der sechs Tentakel sind statisch und bewegen sich nicht. Die anderen drei sind innen hohl, um jeweils einen 3mm Messingdraht aufzunehmen. Dieser Hohlraum muss bereits beim GieĂen durch eine zylindrische Aussparung frei gehalten werden, sonst wird es später schwer, den Draht noch in das Tentakel zu bekommen. Jeder Draht stellt gleichzeitig die Achse eines Zahnrads dar und kann sich somit drehen. Da der Draht wellenfĂśrmig gebogen ist, wirkt es so, als ob die Tentakel sich die Tentakel und eine Art Bauchtanz vorfĂźhren.
Die Mechanik + Motor
Die Mechanik ist ziemlich simpel: Eines der drei Zahnräder wird vom Motor angetrieben. Die anderen beiden sind mit dem ersten verbunden und drehen sich somit auch. Damit sich die Tentakel nicht zu gleichmäĂig bewegen, haben die Zahnräder unterschiedliche GrĂśĂen bzw. Anzahl an Zähnen.
Die Suppe
Die Suppe besteht aus einer 3D-gedruckten, runden Scheibe, in die die Tentakel geklebt sind. In der Scheibe ist unter jedem Tentakel ein Loch, durch das der Draht der Tentakel gefßhrt wird. Die Scheibe wird dann später auf den Motor und die Zahnräder geschraubt. Die Oberfläche der Suppe habe ich mit Klarlack lackiert, um sie glänzend und nass aussehen zu lassen.
Nebelmaschine
Der Dampf der Suppe wird durch einen Ultraschall-Verdampfer erzeugt. Dieser erzeugt einen feinen Nebel, der die Suppe heià aussehen lässt - aber dabei nicht heià sondern kalt ist. Bekannt sind solche Vernebler aus Luftbefeuchtern oder Aroma-Diffusoren. Der erzeugte Nebel wird dann noch durch einen kleinen Mini-Lßfter vom Verdampfer weg geleitet und rund um den Rand der Suppe verteilt.
Die Nebelkammer zum verteilen des Dampfes rund um den Rand der Suppe:
Erster Eindruck
Die Suppe ist ein nettes kleines Projekt, das sich gut in die Welt von Grogu einfĂźgt.
Auf der Maker Faire 2024 in Hannover war sie ein echter Hingucker und hat viele Besucher angelockt. Ich war Ăźberrascht, dass die meisten Besucher nicht erkannt haben, wie die Bewegungen der Tentakel funktionieren und sie statt dessen sehr organisch und lebendig fanden.
Es gab sogar richtige Tentakel Fans unter den Besuchern đ: